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24 Juni 2022

UND HOFFENTLICH FEST VERWURZELT

Das Bild eines Baums mit mächtigen Wurzeln hat mich fasziniert. Dazu ein Zitat, das mein Interesse an »Wurzeln« vertieft hat. »Wissen bedeutet, durch die Oberfläche zu den Wurzeln und damit zu den Ursachen vorzudringen.« Erich Fromm

Wurzeln sind ein wichtiger Teil von uns, oft unbemerkt. Sie erden uns, geben Halt. Sie ernähren uns, lassen uns wachsen. Der Baum steht als Symbol für uns Menschen als Ganzes, die Wurzeln dagegen als Symbol für Anfang und Unsterblichkeit. Auch wenn Zweige, Blätter, Blüten abgestorben sind, kann sie weiterleben, neue Zweige, Blätter, Blüten treiben – sofern die Wurzel gesund ist.

Jeder von uns hat Wurzeln. Meine Vorfahren, die Eltern mit ihren Haltungen, Werten, Ritualen. Wir haben soziale und geistliche Wurzeln. Bis hin zu unserm Namen. Was bedeutet er? Warum habe ich ihn bekommen? Ein Großteil unserer Identität haben wir von diesen Wurzeln. Leider haben viele Menschen ihre Wurzeln verloren oder sind sich ihrer nicht bewusst. Sie versuchen nur in der Gegenwart zu leben, ohne ihre Vergangenheit und Prägung zu reflektieren. Doch wer seine Wurzeln nicht kennt, weiß oft auch nicht, was er selbst benötigt, um in seine wahre und von Gott zugedachte Gestalt hineinzuwachsen.

Männer wollen heute oft für ihre Familie einen Stammbaum aufzustellen. Das Interesse ist groß. »Was sind meine Wurzeln? Wo komme ich her?«
Vielleicht ist das eine Möglichkeit, sich seiner familiären Wurzeln zu besinnen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. An wen und an was erinnere ich mich gern und dankbar? Welche Erfahrungen, welche Werte, welche Rituale haben mich geprägt? Welche Menschen haben mir wunderbare Zeiten geschenkt? Welche mich geprägt?

Oft geben Sprichworte typische Werte weiter: z. B. »Der frühe Vogel fängt den Wurm.« Oder wie kommen wir in Berührung mit den Wurzeln unserer Vorfahren und Eltern, so dass wir Anteil haben an ihrer Lebens- und Glaubenskraft? Es gibt auch die andere Seite von Wurzeln der Kindheit, die weh tun und vielleicht bis heute prägen, das Leben beeinflussen. Auch »Schädlinge« von außen, wie etwa seelische Verletzungen der Familie oder anderer Menschen konnten unsere Wurzeln schädigen. Sich mit seinen kaputten Wurzeln auseinanderzusetzen, und die Reinigung dieser Wurzeln ist eine große Herausforderung eines jeden Menschen. Doch für jeden gilt:

Egal, wie du aufgewachsen bist, ob du eher schlechte oder gute Bedingungen in deinem Elternhaus vorgefunden hast – du kannst dein Leben zu einem Kunstwerk machen.
Und:
»Gesegnet aber ist der Mann und die Frau, die sich auf den Herrn verlassen und deren Zuversicht der Herr ist. Sie sind wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hinstreckt.« Jeremia 17,8


Darius Dunkel

Frank Schröder
Männerarbeit im CVJM Thüringen

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